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Entdecke den Unterschied zwischen unseren beiden Altersgruppen.
Das Altern ist ein Thema, das uns alle betrifft. Jeder Mensch altert, automatisch, ob er will oder nicht. Für die einen hat das Altern einen Sinn, für die anderen ist es nichts als ein Ärgernis. Während die einen das Älterwerden als ein natürliches Zeichen dafür sehen, dass das Leben zu Ende geht, entscheiden sich andere für die Biostase. Sie nutzen die Chance, das Ende noch ein wenig hinauszuzögern und möglicherweise in der Zukunft ein neues Leben zu beginnen. Erforsche mit mir, was es bedeutet, älterzu werden, und warum das Altern nicht so einfach ist, wie du vielleicht denkst.
"Wie alt bist du?" ist eine Frage, die du wahrscheinlich beantworten könnest. Du gehst automatisch von dem richtigen Alter aus, über das wir sprechen. Das liegt daran, dass unser Verstand standardmäßig auf das "chronologische Alter" zurückgreift, wenn wir in einer normalen Unterhaltung darüber sprechen. Chronologisches Altern ist der "einfache" (dazu später mehr) Prozess des Laufs der Zeit.
Das chronologische Alter ist zwar nur eine Zahl, aber seine Bedeutung hat sich im Laufe der Jahre verändert. Wenn du am 1. Januar 1970 geboren wärst und ich dir diese Frage am 1. Januar 2023 stellen würde, wäre dein chronologisches Alter auf den Punkt genau 43 Jahre. Nicht mehr ganz "jung", aber auch nicht "alt".
Vor ein paar Jahrhunderten hätte man sich glücklich schätzen können, 43 Jahre alt zu werden. Seitdem ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Europa auf etwa 80 Jahre chronologischen Alters gestiegen, und mit 43 Jahren zu sterben, würde als "Tragödie" bezeichnet werden. Wenn heute jemand an "Altersschwäche" stirbt, geht man davon aus, dass er zwischen 75 und 100 Jahre alt war, und damit hätte man oft recht. Aber in Wirklichkeit hat das chronologische Alter nichts mit dem Prozess zu tun, der letztendlich das Leben beendet. Wenn der Körper von selbst aufhört zu funktionieren, heißt die eigentliche Ursache "biologisches Altern".
Die biologische Alterung ist eine Krankheit, an der jeder uns bekannte lebende Organismus leidet. Es handelt sich um den automatischen, fortschreitenden Verfall von Körperorganen und -gewebe und kann in zwei Kategorien unterteilt werden: intrinsische Alterung und extrinsische Alterung.
Zusammen bilden sie das, was wir als das biologische Alter eines Menschen bezeichnen.
Derzeit sind chronologisches Altern und biologisches Altern eng miteinander verbunden. Unter normalen Umständen wird eine 50-jährige Person weder ein biologisches Alter von 10 Jahren noch ein biologisches Alter von 90 Jahren haben. Ein Unterschied von einigen Jahren liegt im Rahmen der üblichen Abweichung.
Eine Person mit ungünstigen Genen und einer schrecklichen Rauchgewohnheit neigt zu einem höheren biologischen Alter und damit zu einer höheren Sterblichkeitsrate. Auf der anderen Seite ist es wahrscheinlicher, dass jemand mit günstigen Genen und einem gesunden Lebensstil biologisch jünger ist. Eine Ausnahme bilden seltene Krankheiten wie Progerie, bei der die biologische Alterung bis zu zehnmal schneller abläuft als das chronologische Alter, was zu einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 8-21 Jahren führt.
Der Mensch ist nicht die einzige Spezies mit intrinsischen und extrinsischen Alterungsmechanismen. Bestimmt hast du schon mal gehört, dass Leute sagen: "Ein Menschenjahr sind 7 Hundejahre", wenn sie über die Lebenserwartung ihrer vierbeinigen Freunde sprechen. Den meisten, die das sagen, ist gar nicht bewusst, dass sie gerade den Unterschied zwischen der biologischen Alterung bei Menschen und Hunden erklärt haben. Während ein 12-jähriger Mensch als Kind betrachtet wird, nähert sich ein 12-jähriger Hund aufgrund des schnelleren intrinsischen Prozesses dem Ende seiner organischen Lebensspanne.
Die biologische Alterung eines Hundes oder einer Katze ist also ungünstiger als die des Menschen, weil ihre Zellen schneller absterben. Sie werden (zumindest beim heutigen Stand der Technik) nie so alt werden wie wir Menschen. Ihre biologische Uhr diktiert das. Aber was wäre, wenn wir die Geschwindigkeit, mit der diese Uhr tickt, verändern oder besser noch, sie wieder zurück aufziehen könnten?
Ich spreche immer wieder vom biologischen Alter, aber woher wissen wir genau, wie alt wir biologisch sind? Die Wahrheit ist, dass wir es immer noch nicht wissen - zumindest nicht genau. Wahrscheinlich werden wir es in Zukunft können, dank der verschiedenen aktuellen Forschungen zu den so genannten Altersuhren. Altersuhren bestehen aus mehreren Biomarkern (Moleküle, die in menschlichem Gewebe, Blut und anderen Körperflüssigkeiten gefunden werden), die uns eine Schätzung des biologischen Alters eines Organismus geben können. Durch die Analyse von Methylierungsmustern, die die Genexpression in den einzelnen Geweben regulieren, können die Forscher zum Beispiel feststellen, wie stark die Zellen abgebaut sind. Im Wesentlichen verändern sich die Muster in unserer DNA mit dem Alter. Diese epigenetischen Reaktionen werden durch Verhaltens- und Umweltfaktoren, wie Stress oder Luftverschmutzung, verursacht. Sie verändern nicht die Struktur deiner DNA. Stattdessen verändern sie die Art und Weise, wie deine DNA-Sequenz von deinem Körper gelesen wird. Das Problem dabei ist, dass die Ergebnisse (biologisches Alter) je nach Entnahme der Probe unterschiedlich ausfallen können. Das macht es schwierig, mit Hilfe von Biomarkern ein genaues biologisches Gesamtalter zu bestimmen.
Die erste Korrelation zwischen Biomarkern und dem Alterungsprozess wurde 2011 von Steve Horvath entdeckt, als er eine ganz andere Studie über die sexuelle Orientierung durchführte. Seitdem widmet er seine Studien der Wissenschaft der Altersuhren und hat für seine Arbeit im Bereich der Langlebigkeit bei Altos Labs sogar mehrere Auszeichnungen erhalten.
Neben der Bewertung des Gesundheitszustands können Altersuhren sehr nützliche Instrumente sein, um die Wirksamkeit von Anti-Aging-Maßnahmen zu bewerten. Eine kürzlich durchgeführte Studie deutete sogar auf die mögliche Umkehrung des biologischen Alters hin. Allerdings sind zahlreiche Tests erforderlich, da Altersuhren zu Zufallsfehlern neigen, was die Ergebnisse weniger präzise macht.
Wir haben uns also angeschaut, wie das chronologische Altern mit der Zeit zusammenhängt und wie die Zeit mit dem organischen Verfall, also dem biologischen Altern, verbunden ist. Aber was wäre, wenn diese Verbindung zur Zeit unterbrochen würde? Um dies zu beurteilen, sollten wir uns genauer ansehen, wie wir "Zeit" definieren.
Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass wir Menschen die Zeit definieren. Die Zeit existiert, ohne dass wir sie beobachten, aber sie nimmt nur aufgrund unserer Definition eine messbare Form an. Ein Tag vergeht, wenn die Erde eine 360°-Drehung um ihre eigene Achse vollzogen hat. Dies nennt man einen "siderischen Tag". Ein Jahr vergeht, wenn die Erde eine volle Umdrehung um die Sonne vollendet hat. Ein "siderisches Jahr". Aufgrund der elliptischen Form der Erde kann eine Drehung um ihre Achse manchmal ein paar Minuten länger, manchmal ein paar Minuten kürzer dauern als die 24 Stunden, mit denen wir zu arbeiten gelernt haben. Für den praktischen Gebrauch verwenden wir standardmäßig "Sonnentage", die mit den uns vertrauten 24 Stunden gemessen werden, und "tropische Jahre", die aus 365 Sonnentagen bestehen. Alle anderen Messungen, unsere Stunden, Minuten und Sekunden, sind so konzipiert, dass sie in diese Konstanten passen (die kleinen Ungenauigkeiten versuchen wir mit Schaltjahren zu korrigieren). Wenn man also sagt, dass jemand "42 Jahre alt" ist, bedeutet das einfach, dass er in seinem Leben 42 Achterbahnfahrten um die Sonne mitgemacht hat. Mit den gleichen Ableitungen bedeutet das biologische Alter einer Zelle, dass sie 45 volle Umdrehungen um den flammenden Ball am Himmel erlebt hat. Unsere Definition von Zeit lebt und stirbt mit der Beziehung zwischen Erde und Sonne.
Stell dir vor, ein Mensch, 100 Jahre in der Zukunft, wird auf dem Mars geboren und verbringt die ersten 42 Jahre seines Lebens auf dem roten Planeten. Ein Sonnentag auf dem Mars dauert 24 Stunden und 37 Minuten. Verglichen mit den 23 Stunden und 56 Minuten auf der Erde ist ein Marstag damit 2,75 % länger. Ein Sonnenjahr hingegen (die Zeit, die der Mars braucht, um die Sonne zu umrunden) besteht aus 686,98 Erdtagen (etwa 1,88 Erdjahre). Das bedeutet, dass ein Marsbewohner mit einem chronologischen Alter von 42 Jahren auf dem Mars 79 Jahre auf der Erde wäre. Eine Möglichkeit, diese Ungereimtheit zu überwinden, bestünde darin, das irdische System zu verwenden, auch wenn man auf dem Mars lebt. Aber das würde nur den chronologischen Konflikt beseitigen.
Biologisch gesehen werden die Dinge sehr kompliziert. Vorhin haben wir die extrinsische Alterung erwähnt und wie sie unser biologisches Alter durch äußere Kräfte beeinflussen kann. Eine dieser Kräfte waren die Lebensbedingungen. Damit meinten wir aber nicht nur den Unterschied zwischen dem Leben in einer sterilen Villa auf dem Lande oder in den Slums einer verschmutzten Stadt. Es beginnt mit dem Planeten, auf dem wir leben. "Gravitationsfelder" und "Zeitdilatation" sowie kosmische Strahlung und Ozonschichten (wusstest du, dass die Erde nicht der einzige Planet mit einer solchen ist?) spielen eine große Rolle dabei, wie schnell (oder langsam) deine biologische Uhr tickt. Im Falle der Erde ist die Zeitdilatation kaum ein Problem. Aufgrund des Gravitationsfeldes verlangsamt sich die Zeit von Objekten, die mit der Anziehungskraft der Erde in Berührung kommen, in jedem Jahrhundert, das sie sich auf unserem Planeten aufhalten, nur um ein paar Milliardstel Sekunden pro Zentimeter. Dies ist auch beim Mars der Fall. Es ist jedoch nicht schwer, sich einen Planeten irgendwo im Sonnensystem vorzustellen, wo dieser Effekt noch viel stärker ist. Anders als die Erde (oder die Venus) hat der Mars keine Ozonschicht, die ihn vor kosmischer Strahlung schützt, so dass alle organischen Verbindungen auf der Oberfläche den schädlichen ultravioletten Strahlen voll ausgesetzt sind. Alles zusammengenommen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Menschen auf dem Mars wesentlich schneller altern würden als auf der Erde.
Aber so wie die meisten nicht ungeschützt nach Tschernobyl gehen würden, würde man auch Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, bevor man Leben auf einem anderen Planeten einführt. Vorsichtsmaßnahmen, die nach Ansicht von Wissenschaftlern der UC Berkeley die biologische Alterung auf dem Mars tatsächlich verlangsamen könnten. Wie gesagt, es ist heikel, aber eines ist sicher: Sobald die Menschheit die interplanetarische Raumfahrt erreicht hat, wird sich die Verbindung zwischen chronologischem und biologischem Alter immer mehr auflösen. Unser Verständnis davon, was normal ist, funktioniert nur unter genau den Bedingungen, die die Erde für uns geschaffen hat. Auf der interstellaren Seite der Dinge ist unser "Normal" wirklich ein sehr spezifischer Ausnahmefall.
Ein Science-Fiction-Film, der diese Themen sehr gut aufgreift, ist "Interstellar". Wenn du ihn noch nicht gesehen hast, empfehlen wir dir, einen Blick darauf zu werfen!
Mit den Fortschritten der Wissenschaft eröffnen sich uns immer mehr Möglichkeiten, unseren biologischen Alterungsprozess zu verändern. Die Aussicht auf einen menschlichen Winterschlaf in Form von Kryoschlaf oder Biostase ist kein ferner Traum mehr, sondern wird bereits aktiv erforscht (sogar von der NASA). Weitere Fortschritte auf diesem Gebiet könnten es uns ermöglichen, unsere Biochemie zu verlangsamen oder sogar vorübergehend anzuhalten, um medizinische Eingriffe vorzunehmen oder interstellare Reisen zu unternehmen. Auf dem Gebiet der Nanotechnologie arbeiten Wissenschaftler daran, geschädigte Zellen zu reparieren und sie sogar in einen früheren, gesünderen Zustand zurückzuversetzen. Das Endziel der Langlebigkeitsforschung ist die "longevity escape velocity" (zu Deutsch: Fluchtgeschwindigkeit der Langlebigkeit) - eine Zukunftsaussicht, bei der wir in der Lage sind, unsere maximale Lebensspanne schneller zu verlängern, als unser biologischer Alterungsprozess dafür braucht diese einzuholen. Bis zu diesem Punkt hat die Wissenschaft noch einen langen Weg vor sich, aber Wissenschaftler arbeiten hart daran, ihn eines Tages zu erreichen.
Der Kampf der Menschheit gegen das Altern ist ein Kampf für die Ewigkeit. Aber noch nie waren wir so nah dran, ihn zu verstehen und zu gewinnen. Die Entdeckung der Altersuhren, ihre Bedeutung für die biologische Alterung, die zahlreichen Möglichkeiten, wie der Lauf der Zeit unsere Zellen beeinflussen kann, und die Technologie zur Veränderung einzelner Zellen. In den letzten Jahrzehnten wurden viele wissenschaftliche Fortschritte im Bezug auf das Alter gemacht, und wir sind sicher, dass noch viel mehr kommen wird. Wir von Tomorrow sind gespannt auf das, was als Nächstes kommt, und bereit, den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre eigene biologische Uhr mit Biostasis zu überwinden.
Wenn du daran interessiert bist, mehr über unsere Arbeit zu erfahren, kannst du gerne einen Termin mit uns vereinbaren. Wenn du dich jetzt bereit fühlst, unserer Gemeinschaft beizutreten, melde dich hier an!
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