F&E-Fahrplan

Woran wir arbeiten

Ein Blick auf unsere zukünftige Zeitachse

2022
Medizinische Einrichtungen und Infrastruktur
Abgeschlossen
Medizinische Teams geschult
Medizinische und kommerzielle Einrichtung komplett aufgebaut
2023
Erste Konservierungen in der realen Welt
2024
Medizinische Einrichtungen und Infrastruktur
Entwicklung eines fortschrittlichen Mittels zur Kryokonservierung
Entwicklung von Verfahren und Protokollen der Version 2.0
2025
Erhaltung der neuronalen Struktur von Gedächtnis, Identität und Persönlichkeit nach neurowissenschaftlichen Standards
2026
2027
Medizinische Einrichtungen und Infrastruktur
Aufbau einer globalen (!) Erfassungsinfrastruktur
2028
Erreichen einer reversiblen Konservierung (hohe Minustemperaturen)
Reversible Konservierung bei niedrigen Minusgraden oder sogar kryogenen Temperaturen: das ist der Heilige Gral
2029
2030

Für uns bedeutet Forschung und Entwicklung zwei verschiedene Dinge:

Forschung

Verbesserung der bestehenden Verfahren zur Kryokonservierung von Menschen, damit sie kurzfristig robuster und zuverlässiger sind.

Entwicklung

Langfristige Fortschritte auf dem Gebiet der Kryonik insgesamt – das sind die ehrgeizigsten, langfristigen Projekte.

Was wir bisher geschaffen haben

Chirurgische Trainingspuppen
Chirurgische Trainingspuppen
Das Herzstück der Puppe ist eine 3D-gedruckte Brusthöhle, die speziell für die Platzierung von Organen und eine realistische räumliche Ausrichtung entwickelt wurde. Es handelt sich nicht um eine hohle Kiste mit ein paar Requisiten, sondern um eine sorgfältig entworfene Struktur mit einem menschenähnlichen Organsystem, das Gefäß- und Skelettsystem so realistisch wie möglich nachbildet.
Kühlbad
Kühlbad
Unser speziell entwickeltes chirurgisches Kühlbad bietet eine sichere Umgebung für die schnelle Kühlung von Patienten während der ersten Phasen der Kryokonservierung in unseren Krankenwagen. Es ist so konstruiert, dass es alle Flüssigkeiten aufnimmt und den Rest des Fahrzeugs während des Verfahrens trocken und geschützt hält. Integrierte Schlauchhalterungen sorgen für eine effiziente Nutzung der Kühlpumpe während der Operation. Dieses mobile System ist für einen zuverlässigen und sauberen Betrieb in hochsensiblen Szenarien ausgelegt und verfügt über eine spezielle Auskleidung, die das gesamte System während des Transports stabil hält.
Kühlmaske
Kühlmaske
Unsere innovative Kühlmaske wurde in 3D entworfen und gedruckt, um die ersten Phasen der Kryokonservierung schnell und effizient zu gestalten. Die Maske beschleunigt die Abkühlung des Patienten und verfügt über ein integriertes Wasserdispersionssystem, das Kühlwasser gleichmäßig über Mikroperforationen abgibt. Dieser schnelle Kühlprozess minimiert thermische Schäden und erhält die zelluläre Integrität. Das passgenaue Design gewährleistet eine vollständige Abdeckung und ermöglicht dem Kryoteam während kritischer Eingriffe vollen Zugang.

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Forschung

Diese Projekte verfolgen langfristige Ziele, um die Kryokonservierung von Menschen insgesamt weiterzuentwickeln.

Ganzkörper-ITS (Intermediate Temperature Storage)
Problem

Die meisten Patienten in Kryokonservierung werden in der sogenannten 'Immersionslagerung' aufbewahrt, die seit vielen Jahren Standard ist. Sie ist gut erforscht und relativ einfach durchzuführen, bringt aber Nachteile mit sich. Einer der größten ist die sogenannte 'Frakturierung': Beim Abkühlen auf -196 °C entstehen selbst bei sehr langsamer Abkühlung thermische Spannungen in größeren Strukturen, die zum Brechen führen können. Dadurch entsteht zusätzlicher Reparaturbedarf, sobald eine Wiederbelebungstechnologie möglich ist.

Lösung

Eine weniger extreme Abkühlung, die aber immer noch unter der Glasübergangstemperatur liegt, bietet die gleichen schützenden Eigenschaften wie sehr niedrige Temperaturen – jedoch ohne denselben Grad an thermischer Belastung. Das führt zu deutlich weniger Brüchen. Genau das bewirkt die Lagerung bei mittlerer Temperatur. Wir planen, die erste Ganzkörper-ITS-Lösung für Kryokonservierungspatienten einzuführen.

Verbesserung der Kryoprotektiva (CPA)
Problem

Die Qualität der Kryoprotektionsmittel ist einer der wichtigsten Faktoren, die die Gesamtqualität der Kryonik bestimmen.

Lösung

Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Optimierung für reale Situationen im Gegensatz zu Laborbedingungen. Während Laborbedingungen meist kontrolliert und ideal sind, sieht es in der realen Welt anders aus. Deshalb arbeiten wir z. B. an der Zugabe von Blut-Hirn-Schranken-Öffnern, an der Optimierung der Transportzeiten, an der Reduzierung von Ödemen sowie an der Anpassung für verschiedene Gewebe.

Erwärmungsprotokolle
Problem

Die Erwärmung von kryokonserviertem Gewebe, besonders bei größeren Volumina (z. B. Organe oder Gehirn), ist deutlich komplexer als das Abkühlen. Die Bildung von Eiskristallen lässt sich beim Erwärmen viel schwerer kontrollieren.

Lösung

Dafür braucht es spezielle Erwärmungsprotokolle und -methoden. Zuerst werden sie an kleineren Tieren erforscht und später an größeren, komplexeren Organismen.

Re-Perfusionsprotokolle
Problem

Um CPAs auszuspülen und die Zirkulation wiederherzustellen, muss das Gewebe wieder durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. Dabei können Probleme wie Reperfusionsverletzungen auftreten.

Lösung

Dafür müssen grundlegende Konzepte für die Perfusion nach der Kryokonservierung entwickelt werden. Zuerst an kleineren Tieren, später an größeren und komplexeren Organismen.

Konzepte für die Reparatur
Problem

Alles, was während der Kryokonservierung geschieht, soll zelluläre und subzelluläre Schäden reduzieren – sowohl die, die nach dem Kreislaufstillstand auftreten, als auch die, die durch die Verfahren selbst entstehen. Trotzdem häufen sich die Schäden weiter an.

Lösung

Insgesamt müssen vier Arten von Schäden behoben werden: 1) Schäden vor dem Kreislaufstillstand (z. B. aufgrund von Krankheiten oder allgemeinem Abbau), 2) Schäden nach dem Kreislaufstillstand aufgrund von Ischämie (z. B. apoptotische und nekrotische Prozesse), 3) Schäden durch die Kryokonservierung selbst (z. B. Toxizität, Eiskeimbildung usw.) und 4) Schäden durch die Erwärmungs- und Reperfusionsverfahren (z. B. Eiskeimbildung).Einige der Reparaturen müssen wahrscheinlich bei Temperaturen unter Null durchgeführt werden, was das Problem weiter verkompliziert. Es ist unnötig zu erwähnen, dass umfangreiche Grundlagenforschung erforderlich ist, um zu verstehen, was für die Durchführung dieser Reparaturen erforderlich ist.

Wiederherstellung des Lebens
Problem

Es gibt erste Ideen zur Wiederherstellung von Leben, aber noch keine experimentellen Belege. Um zu verstehen, wie das konzeptionell und praktisch funktionieren könnte, braucht es umfangreiche Forschung.

Lösung

Wenn Erwärmung, Reperfusion und Reparatur verstanden und durchgeführt werden können, ergeben sie zusammen eine Art ‚Wiederbelebung‘ – vergleichbar mit der kardiopulmonalen Reanimation, die aus verschiedenen Schritten besteht. Dafür braucht es noch viel konzeptionelle und theoretische Arbeit, bevor praktische Forschungsprojekte sinnvoll sind.

Entwicklung

Wir arbeiten an der Verbesserung der folgenden Prozesse, um die Kryokonservierung von Menschen besser und effizienter zu machen.

Perfusionsprotokolle (Ganzkörper-Feld-Kryoprotektion)
Problem

In den meisten Fällen wird entweder eine Feldauswaschung (d. h. keine Perfusion des Kryoprotektivums vor Ort) oder eine neurofokussierte CPA-Perfusion durchgeführt. Das bedeutet, dass der Patient am Ende des Standbys eine höhere Temperatur hat, was zu stärkerem Abbau führt, bevor die Verglasung in der Langzeiteinrichtung erfolgt.

Lösung

Protokolle und Geräte, die auf die Kryoprotektion/Perfusion von Ganzkörpern im Feld ausgelegt sind, ermöglichen eine lokale Abkühlung auf Trockeneistemperaturen. Das erlaubt längere Transportzeiten ohne Beeinträchtigung und eine höhere Qualität der Kryokonservierung.

Perfusionstechnologie
Problem

Die Ausstattung mit Perfusionsgeräten ist von Land zu Land und von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich – von Schwerkraft-Perfusion über Einbalsamierungspumpen bis hin zu medizinischen Perfusionskreisläufen. In der Vergangenheit war Europa in dieser Hinsicht eher rudimentär. Der Einsatz professioneller Perfusionsgeräte und -verfahren ist ein wichtiger Schritt zur Qualitätsverbesserung.

Lösung

Für unser Ganzkörper-Kryoprotektionsverfahren setzen wir professionelle medizinische Pumpen und Kreislaufsysteme (vergleichbar mit Herz-Lungen-Maschinen) ein, um die Qualität durch ideale Druckkontrolle, Blasenvermeidung, pulsierenden Fluss, Überdruckschutz usw. zu verbessern. Diese Systeme werden kontinuierlich optimiert und zusätzliche lokale Teams werden geschult, um die Reaktionszeiten zu verkürzen.

Unterstützung, Schulung und Anleitung für lokale Teams
Problem

Eine gute Kryoprotektion erfordert Schnelligkeit und Können. Schnelligkeit, um nach dem Kreislaufstillstand (und rechtlich gesehen nach der Todesverkündung) sofort mit der Kühlung zu beginnen, und Können, um eine qualitativ hochwertige Kryoprotektion durchzuführen. Leider sind die Mitgliederzahlen selbst bei den größten Organisationen noch nicht groß genug, um mehrere professionelle Teams zu stellen, die ohne nennenswerte Verzögerung beim Patienten sein können.

Lösung

Im Moment ist eine Kombination aus lokalen Teams, die eine schnelle Abkühlung ermöglichen, und zentral aufgestellten professionellen Teams die beste Lösung. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen lokalen Teams um Teilzeit- oder Freiwilligenorganisationen. Um sie bestmöglich zu unterstützen, organisieren wir Schulungen, bieten praktische Unterstützung und Beratung an und entwickeln umfassende digitale Hilfsmittel, um auch an abgelegenen Orten einen guten Standby zu ermöglichen.

Kältetechnik
Problem

Die Kühltechnik ist im Labor oder im Krankenhaus gut etabliert, aber die Komplexität entsteht bei der Anwendung vor Ort. Techniken wie Flüssigkeitsbeatmung, Magenspülung oder schneller extrakorporaler Bypass (vor einer signifikanten Kühlung) erfordern viel Fachwissen, umfassende Ausbildung und Verfahren und Geräte, die realistisch und zuverlässig einsetzbar sind.

Lösung

Neben robuster externer und interner Kühlung (über gekühltes Perfusat) versprechen neue Kühlmethoden schnellere Kühlraten, die zu weniger warmer Ischämie führen.

Qualitätsmetriken
Problem

Um gezielte Verbesserungen zu erreichen, sind umfassende Ergebniskennzahlen nötig – ähnlich wie in der Medizin, z. B. 5-Jahres-Überlebensraten bei Krebsbehandlungen oder Wiedereinlieferungs- und Komplikationsraten bei Operationen.

Lösung

Es gibt bereits einige Qualitätskennzahlen (z. B. Ausmaß der Dehydrierung und Eisbilder, gemessen durch CT-Scans), aber es ist noch viel Arbeit nötig. Die Einführung neuer und die Verbesserung bestehender Metriken ist für uns ein kurz- bis mittelfristiger Schwerpunkt.

Toxizitätsreduzierung und Marker
Problem

Einige Inhaltsstoffe von CPAs sind toxisch. Ein besseres Verständnis der Toxizität (z. B. durch Marker) und die Verringerung der Toxizität sind entscheidend, um das Ausmaß der Zellschäden zu begrenzen, die später repariert werden müssen.

Lösung

Die Toxizität kann z. B. durch die Kombination von Inhaltsstoffen verringert werden, die zusammen weniger toxisch sind, als wenn sie einzeln eingesetzt würden.

Verbesserung der Kryoprotektiva (CPA)
Problem

Die Qualität der Kryoprotektiva ist einer der wichtigsten Faktoren für die Gesamtqualität.

Lösung

Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Optimierung für reale Situationen im Gegensatz zu Laboreinstellungen. Im Labor sind die Bedingungen kontrolliert und ideal, in der realen Welt jedoch nicht. Dazu gehören die Zugabe von Blut-Hirn-Schranken-Öffnern, die Optimierung der Transportzeiten, die Reduzierung von Ödemen und die Anpassung an verschiedene Gewebe.

Neue CPAs
Problem

Die Entwicklung neuer CPAs wurde in der Vergangenheit von mehreren Organisationen versucht, jedoch ohne nennenswerte Verbesserungen gegenüber den bestehenden Optionen.

Lösung

Ähnlich wie die Verbesserung bestehender CPAs ist auch die Entwicklung neuer CPAs für nicht-ideale Situationen (außerhalb des Labors) ein wertvolles Ziel. Es gibt interessante und vielversprechende Ansätze in der Grundlagenforschung, deren praktische Umsetzung jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich bringt.

Ischämie
Problem

Ischämie ist eines der grundlegenden Probleme der heutigen Kryokonservierung. Sie führt zu Durchblutungsstörungen, Ödemen, Druckanstieg usw.

Lösung

Unsere Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die Behandlung von Fällen mit unterschiedlichen Ischämiegraden. Dazu gehören verschiedene CPAs, Perfusionstechniken, dekompressive Kraniotomie usw. Außerdem arbeiten wir an der logistischen Optimierung, um Ischämien möglichst zu vermeiden.